Neuromodulation gegen Angina pectoris (AP) / Arterielle Verschlusskrankheit:

Die epidurale Rückenmarksstimulation wird seit 1985 erfolgreich zur Behandlung der therapieresistenten Angina pectoris eingesetzt.

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Die Stimulationselektrode wird mittels Punktion auf die Rückenmarkshaut im Bereich der Brustwirbelsäule implantiert. Die dort gegebenen Stromimpulse verursachen angenehme Kribbelgefühle im betroffenen Schmerzareal; die eigentlichen Schmerzen werden so unterdrückt oder zumindestens gelindert.


Die Neurostimulation kann die Schmerzen lindern und auch vorbeugend wirken: Wird die Neurostimulation regelmäßig angewendet und nicht nur bei einem Anfall, können Angina pectoris Anfälle weniger häufig und intensiv auftreten.


Ein dauerhafter Behandlungserfolg ist gekennzeichnet durch eine reduzierte Angina-Frequenz und -stärke und eine Abnahme des Verbrauchs von Nitraten. Insgesamt resultiert eine deutlich verbesserte Lebensqualität durch eine erhöhte Belastbarkeit. Krankenhausaufenthalte, Koronarangiographien ohne therapeutische Konsequenz und Notarzt- und Arztkonsultationen gehen deutlich zurück. Der Warnschmerz vor einem Herzinfarkt bleibt bei dieser Therapie erhalten.

 

Mehr zur Wirkweise der Neurostimulation lesen Sie hier »

 

Der Therapieerfolg wird vorab simuliert

Durch eine TENS-Testung (Transkutane elektrische Nervenstimulation), bei der Elektroden auf der Brust platziert werden, ist der Therapieerfolg vorab zu 95% vorhersagbar. Hierbei wird ein milder Angina pectoris-Anfall provoziert und unmittelbar mittels Stromimpulsen durch die Haut stimuliert. Wird der Anfall dadurch direkt unterbrochen, kann das Stimulationssystem direkt nach dem Test eingesetzt werden (sog. „all-in-one Eingriff“).